Grün ist die Farbe des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm. Denn er bevorzugte diese Farbe bei der Wahl seiner Kleidung und auch als Farbe seiner Standorte. Die Moschee in der Medina, in der er begraben ist, erhielt bald nach seinem Tode ein grünes Dach. Als Kennzeichen der Zugehörigkeit zur Familie des Propheten wurde zeitweilig ein grüner Turban vor hohen Repräsentanten getragen. Als Kleiderfarbe spielte Grün auch im osmanischen Reich als Lieblingsfarbe der Sultane eine Rolle. Grün ist häufiger Bestandteil der Fahnen von islamisch-geprägten Ländern. Grün wird bei der Gestaltung von Moscheen eingesetzt. Islamischen Bücher werden ebenfalls in Grün gehalten. Grün ist modern als Hintergrundfarbe islamischer Homepages, als Schrift bei den Namen islamischer Einrichtungen und Institutionen.
Woher kommt die Bevorzugung der Farbe grün?
Grün ist für die Muslime eine besondere Farbe, die im Koran wiederholt direkte Erwähnung findet und durch die positiven Bezüge dazu „ihre“ Farbe geworden ist. So besonders prominent in der Sure 55, Ar-Rahman, „Der Barmherzige“: „...Und neben diesen beiden gibt es noch zwei andere Gärten. (62) Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (63) Es sind Gärten mit dunkelgrünem Blattwerk. (64) Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (65) Darin fließen zwei Quellen, die reichlich Wasser spenden. (66) Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (67) In beiden sind Früchte und Dattelpalmen und Grantatäpfel. (68) Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (69)...“ Grün erscheint hier als Farbe des Paradieses. Sie wird direkt mit der Barmherzigkeit Gottes in Verbindung gebracht. An anderer Stelle hören wir davon, dass die Farbe der Gewänder im Paradies grün ist. So in Sure 18, Al-Kahf, „Die Höhle“: „Wahrlich, die da glauben und gute Werke tun, wahrlich wir lassen den Lohn derjenigen, die gute Werke tun, nicht verloren gehen. (30) Sie sind es, denen die Gärten von Eden, durch welche Bäche fließen, zuteil werden. Darin werden sie mit Armspangen aus Gold geschmückt und in grüne Gewänder aus feiner Seide und Brokat gekleidet sein, und darin lehnen sie auf erhöhten Sitzen. Wie herrlich ist der Lohn und wie schön ist die Raststätte! (31)“ Den gleichen Bezug finden wir in Sure 76 Al-Insan, „Der Mensch“. In Vers 21 ist ebenfalls von der grünen Gewandung im Paradies die Rede. „Sundus“, das arabische Wort für diesen grünen prächtigen Stoff bildet einen beliebten Vornamen, der sowohl Buben, wie Mädchen gegeben werden kann. Auch im Diesseits ist Grün als Farbe der Vegetation, als Zeichen für die Schöpferkraft Gottes, als Verheißung des Lebens eine Farbe voll hoffnungsgebender Assoziationen. Viele weitere Koranzitate können dies belegen, wie in der Sure 50, Qaf, wo es in Vers 9 bis 11 heißt: „Und vom Himmel senden wir Wasser hernieder, das voll des Segens ist, und bringen damit Gärten und Korn zum Ernten hervor und hochragende Palmen mit dicht stehenden Fruchtscheiden als Versorgung für die Diener; und wir beleben damit ein totes Land. So wird die Auferstehung sein.“ So kommt es nicht von ungefähr, dass als Trost für die Verheißung der Auferstehung von den Toten die Tücher, die den Sarg Verstorbener bedecken, häufig grün sind.
Muhammad gab zur Aufgabe, die Natur zu bewahren und verantwortungsvoll mit ihr umzugehen, soll ins Bewusstsein aller Muslime dringen. Bei der Pilgerfahrt nach Mekka ist es besonders vorgeschrieben, kein Grün zu verletzen, ja selbst darauf zu achten, beim Sitzen auf einem Rasenstück dieses nicht zu schädigen.
Zusammenfassend – wofür steht Grün im Islam?
Leben, Neubeginn, Freude, Glück, Hoffnung, Gelingen, Frieden, Sicherheit, Ruhe, Erholung. Die Farbe des Propheten und Verheißung des Paradieses.